Der Weg ist eben nicht das Ziel

Share on facebook
Facebook
Share on twitter
Twitter
Share on linkedin
LinkedIn

Nur Menschen, die ihre gesteckten Ziele nicht erreichen, behaupten, dass der Weg das Ziel sei.

Diese Worte klingen für Sie vielleicht erst einmal befremdlich. Aus dem anerzogenen Jargon haben viele eine andere Betrachtung und Botschaft aus diesem Kontext aufgenommen. Hier wird ganz klar überliefert „Der Weg sei das Ziel“, aber haben Sie sich schon einmal eindringlich mit diesen Worten befasst?

Für viele Abenteurer, Extremsportler und Freizeitaktivisten gehört der verankerte Spruch zur Lebenseinstellung und tatsächlich lässt er sich hier gut in die Praxis umsetzen. Wenn ein professioneller Bergsteiger seine Steigbügel befestigt, sein Sicherungsseil am nächsten Berghang einspannt und seine Spikes fest in das Bergmassiv rammt, ist der Weg zum Gipfel tatsächlich ein emotionale, kraftzehrende und absolut körperliche Herausforderung. Der Weg zum Gipfel ist mehr als nur Weg, er ist der eigentliche Grund für das Vorhaben um am Ende auf dem Berg zu stehen und die Aussicht zu genießen. Nimmt man es aber ganz genau, dann trifft man auch hier auf eine Kontroverse. Denn das auch hier ist das Ziel ganz klar definiert. Der Bergsteiger will unversehrt ganz oben angekommen. Wurde der Gipfel nicht bezwungen, ist die Enttäuschung groß. Obwohl der Weg bis zu einer bestimmten Etappe erfolgreich geschafft wurde, wurde das gesetzte Ziel nicht erreicht. Und genau das ist der Grund, warum der Weg eben nicht das festgelegte Ziel ist.

Nur das Ziel ist das Ziel

Als CEO, CTO oder CIO sind Sie in der Businesswelt genau für die präzise Formulierung und für die konkrete Definition dieser Ziele gegenüber allen Schnittstellen im Unternehmen verantwortlich. Sie sorgen dafür, das Mitarbeiter, Führungskräfte und Geschäftsleitung diese Zielsetzung genau kennen und diese nicht aus den Augen verlieren. (Idealer Weise haben Sie diese Ziele nicht nur Top-Down vorgegeben, sondern mit Ihren Mitarbeitenden partizipativ erarbeitet.) Am Ende kann der Weg aber nicht das oder ein Ziel, sondern allenfalls ein Werkzeug zur Erreichung dessen dienen. Mit einer klaren Zielformulierung sorgen Sie dafür, dass das Werkzeug oder die Methode nicht zum Ziel wird, sondern das Ziel weiter konsequent angestrebt wird. David Allen hat u.a. in seinem Buch Ich schaff das! glasklar formuliert: „Die Qualität unserer Arbeit hängt nicht davon ab, wie viele Meetings wir bestreiten oder wie viele E-Mails wir beantworten (also wie viele Methoden wir anwenden A.d.A.). Sie hängt davon ab, wie schnell wir unsere Ziele erreichen.

Grenzen Sie Ziele und Methoden klar voneinander ab

Wir befinden uns schnell im Methodendenken und so kann schnell auch einmal der Weg (eigentlich eine Methode) zum Ziel werden. Darum sollten Sie Ihre Ziele, wie bereits hier im Blog erwähnt, stets greifbar, untermauert vor allem messbar formulieren. Das setzt voraus, dass das Ziel so eindeutig definiert, dass Richtung, Teilerfolge und die Erreichung gemessen und überprüft werden können. Sie können allen Mitarbeitenden im Unternehmen dann ganz eindeutig zeigen, ob der Weg zum Ziel effizient und richtig ist. Als Anekdote zur Bergwanderung sind erreichte Teilziele, wie die Höhe der Wanderung dann greifbar und messbar. Erst oben angekommen, kann sich der Bezwinger des Weges an der frischen Luft und dem unglaublichen Ausblick und auf neue Ziele konzentrieren. Das motiviert zur Setzung neuer Ziele und bietet eine Aussicht auf weitere Gipfel, die darauf warten, erreicht zu werden.

Auch Lernen kann ein Ziel sein

Auch das reine „Ausprobieren“ von Neuen Dingen kann im unternehmerischen Kontext niemals das Ziel sein (und wohl vermutliche ebenso nicht im privaten Umfeld. Und das ist es in den meisten Fällen auch nicht. Das Ausprobieren: Trail and Error, ist tatsächlich nur eine Methode, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Etwas zu Lernen kann durchaus auch ein Ziel sein und dessen Erfolgsmessung kennen wir noch zu gut aus der Schule. Dann muss aber klar sein, woran festgemacht wird, was das Lernziel war. Genau darin liegt eine zentrale Herausforderung: Sie müssen ganz klar vermitteln, was das eigentliche Ziel ist! Hier sind stichfeste Erfolgsmetriken und vorher gesetzte Zwischenziele, die regelmäßig bis zum übergeordneten Ziel überprüft werden, wichtige Werkzeuge. Erst wenn die einzelnen Pfade und Zwischenziele erreicht worden sind, ist der Weg zum gesetzten, übergeordneten Ziel auch der Richtige. Methoden und Wege sind die Mittel, die Sie und ihre Mitarbeiter stückweise diesem Ziel näher bringen.

Key-Take-Aways

  1. Die Abgrenzung von Methoden und Zielen ist essenziell.
  2. Der Weg kann niemals das Ziel sein. Sonst ist Ziel nicht genau genug.
  3. Etwas auf Basis von Erfahrungen zu Lernen, kann auch ein Ziel sein, dessen Erfolgsmessung wird allerdings erst per Tempus sichtbar.

Titelbildquelle: Photo by Hansjörg Keller on Unsplash

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN...