Innovationsbremse Regulatorik – Wir die digitale Transformation dennoch gelingen kann

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Unternehmen wie beispielsweise der Luft- und Raumfahrt, Pharma, Krankenkassen, Öffentlichen Einrichtungen etc. bewegen sich in besonders stark regulierten Branchen. Diese sind durch gesetzliche Regulatorik und rechtliche Vorgaben geprägt. Innerhalb von Veränderungsprozessen, welche durch die digitale Transformation initiiert werden, haben Unternehmen diese Branchen noch eine zusätzliche Herausforderung zu meistern: Die regulatorischen Grenzen der eigenen Wertschöpfungskette müssen in Bezug auf die Potenziale der neuen Technologien abgeglichen werden. Dies gilt auch und insbesondere für kleinere Unternehmen, die im Schweife großer, regulierter Hersteller eigene Dienstleistungen als sogenannte Subunternehmer oder verlängerte Werkbank erbringen. Diese Unternehmen bewegen sich nicht nur innerhalb der ihnen vorgegebenen, gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Zusätzlich werden Auflagen und Prozesskonformität von Seiten der OEM gefordert. Für die Digitalisierung ist dies ist eine enorme Herausforderung.

Aktives Scoping für die Digitalisierung

Innovationen, welche durch den Einsatz digitaler Technologien hervorgerufen werden, können und werden direkten Einfluss auf die Datensicherheits- und qualitätsbezogenen Attribute der Produkte bzw. Prozesse dieser Unternehmen haben. Folglich ziehen diese Veränderungen innerhalb der regulatorischen Grenzen nach sich. Solche Innovationen müssen dann de-jure vor ihrer Marktreife bzw. des Roll-Outs gegen die bestehenden Regularien des Gesetzgebers und des OEMs geprüft und auch dort entsprechend akzeptiert werden. Das bindet Zeit und Ressourcen und birgt zudem latent das Risiko, dass durch mögliche Auflagen der Regulatoren bzw. des OEMs die angestrebten Effizienzgewinne geschmälert und die Implementierungszeiten verlängert werden. 

Im hochregulierten Umfeld scheint es also sinnvoll, technologische Initiativen, welche sich innerhalb dieser beiden regulierten Bereiche (Gesetzgeber + OEM Vorgaben) bewegen, im ersten Schritt den OEMs selbst zu über- oder gar vollkommen die Finger davon zu lassen. Die dort entwickelten Lösungen werden zwangsläufig den Weg in den Shopfloor oder die Büros finden. Potenziale zur Selbstoptimierung können aber von den Herstellern gar nicht gesehen werden bzw. stehen dort überhaupt nicht im Fokus des Handelns. 

Time-to-Market signifikant senken

Können hingegen neue Verfahren oder die Optimierung bestehender Prozesse durch neue Technologien außerhalb des regulatorischen Rahmens stattfinden, ist die Time-to-Market signifikant kürzer. Das Unternehmen kann im Rahmen der Selbstoptimierung deutlich schneller agieren und vom eigentlichen Nutzen der Anwendung profitieren. Man ist schlichtweg frei in der eigenen Implementierungsentscheidung.

Regulatorik-Effizienz-Matrix beschreibt die Korrelation zwischen Effizienzpotenzialen und Bereichen der Regulatorik im Sinne von Handlungsfeldern
Regulator-Effizienz-Matrix

Zunächst sollte die Konzentration folglich denjenigen Initiativen gelten, welche das Potenzial für kurzfristige Effizienzsteigerung innehaben und außerhalb des regulatorischen Rahmens liegen. Die zu hebenden Effizienzen durch den Einsatz digitaler Technologien versprechen in diesen Teilen einen deutlich schnelleren Wertbeitrag, als diejenigen Prozesse, welche den regulatorischen Notwendigkeiten unterliegen. Die notwendige Differenzierung dieser regulatorischen Domänen beschreibt folglich den Spielraum für die Umsetzungsfähigkeit und -geschwindigkeit innovativer IT-Lösungen.

Unternehmen in hochregulierten Branchen müssen entscheiden, ob durch Lösungen im abgedeckten, regulativ vorgegebenem Rahmen, die gewünschten Effizienzsteigerungen – oder neuen Geschäftsmodelle – auch dann realisierbar bleiben, wenn eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen nachgelagert notwendig wird. 

Key Take-Aways

  1. Auch im hochregulierten Umfeld haben digitale Innovationen Ihren Raum
  2. Betreiben Sie aktives scoping vor dem Start Ihrer digitalen Innitiative mit der Regulatorik-Effizienz-Matrix
  3. Konzentrieren Sie sich im ersten Schritt auf intern zu erzielende Effizienzgewinne

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